2025-05-16
Ein Stück Kunst, ein Stück Leben – Magda Hodea im Interview
Manchmal begegnet man Menschen, die ihre Kunst wie eine Umarmung aus Farben, Formen und Gefühlen erschaffen – so wie Magda Hodea. Ihre Werke sind mehr als nur Leinwände mit Farbe. Sie sind Fenster in eine Welt, die so oft übersehen wird. Eine Welt, die sich nach Wärme, Trost und Verbindungen sehnt. Eine Welt, die Magda mit ihrer Kunst ein kleines Stück heller machen will.
Als ich Magda traf, sprach sie von Pizza. Ja, Pizza. Warm, tröstend, für alle da – ein Sinnbild für ihre Kunst, die Menschen berühren, Geschichten erzählen und zum Innehalten einladen soll. Dabei geht es ihr nicht um Ruhm oder Profit. Es geht um die Alten, die Einsamen, die Vergessenen. Es geht um Tiere, deren Stimmen niemand hört.
30 Prozent ihrer Einnahmen spendet sie an Menschen und Tiere in Not. „Vielleicht kann ich die Welt nicht retten“, sagt Magda und lächelt sanft. „Aber ich kann versuchen, wenigstens ein kleines Stück davon heller zu machen.“
Ihre Kunst ist nicht nur eine Einladung, hinzuschauen, sondern auch ein Appell, hinzufühlen. Denn Magda malt nicht nur Bilder – sie malt Geschichten. Geschichten, die so warm und tröstlich sind wie ein Stück Pizza an einem kalten Tag.
Magda, danke für dieses bewegende Gespräch. Und danke für deine Kunst, die uns einlädt, die Welt durch deine Augen zu sehen – und vielleicht auch ein wenig durch die Augen des Kindes in uns, das nie aufgehört hat, an Wunder zu glauben.
Du:Magda, du sprichst davon, mit deiner Kunst die Welt retten zu wollen – was genau in dieser Welt bricht dir so sehr das Herz, dass du beschlossen hast, mit Farben dagegenzuhalten?
Ich fühle mich wirklich geehrt über das Interesse an meiner Kunst. Als ich den Schritt gewagt habe, mein Hobby in etwas Größeres zu verwandeln, begann ich intensiv darüber nachzudenken, was Kunst für mich bedeutet. Natürlich lässt sich nicht vermeiden, dass Kunst einen Geldwert bekommt – das gehört dazu. Aber für mich ist Kunst vor allem ein Fenster, durch das Menschen ihre eigenen Gefühle und Gedanken reflektieren können. Ein Sprachrohr für die, deren Stimmen sonst oft überhört werden.
Was mir am meisten das Herz zerreißt, sind die Schicksale derjenigen, die in unserer Gesellschaft unsichtbar bleiben: die Alten, die Einsamen, die Vergessenen – aber auch die Tiere, die wir nur dann sehen, wenn sie uns gerade nützen. Diese stillen Schreie möchte ich mit meinen Farben sichtbar machen. Deshalb habe ich beschlossen, 30 % meiner Einnahmen zu spenden, um Menschen und Tiere in Not zu unterstützen. Ich weiß, ich kann die Welt nicht allein retten, aber ich will versuchen, wenigstens ein kleines Stück davon heller zu machen.
Wenn deine Kunst ein Gespräch mit deinem inneren Kind wäre – was würde es dir sagen? Und was möchtest du ihm durch deine Bilder zurückgeben?
Mein inneres Kind würde mir bestimmt gegenüberstehen, die Hände in die Hüften stemmen und strahlen: „Erinnerst du dich? Früher war ein Pinselstrich wie ein Zauberstab, jede Wolke ein Drache, jeder Regentropfen ein Lied.“ Und ich würde lächeln und sagen: „Ja, ich erinnere mich. Genau deshalb male ich heute – um diese Magie zurückzuholen. Für dich. Für das Kind in mir, das nie aufgehört hat zu träumen, auch wenn die Welt da draußen lauter, grauer und komplizierter geworden ist.“
Ich male, um daran zu erinnern, dass es noch Wunder gibt. Dass es okay ist, nicht ganz erwachsen zu werden. Denn dieses Kind in uns trägt die Kraft der Träume, der Hoffnung und der unbändigen Freude.
Du beschreibst deine Werke als „Pizza“ – warm, tröstend und für alle da. Was vermisst du in der heutigen Kunstwelt, das du mit deiner „Pizza Art“ zurückbringen möchtest?
Manchmal gehe ich durch Galerien und frage mich: Wo bleibt das Leben? Wo sind die einfachen Geschichten, die kleinen Momente, die flüchtigen Blicke, die alles sagen? Kunst muss nicht immer komplex oder intellektuell sein. Manchmal darf sie einfach sein – so wie eine Pizza. Sie fragt nicht, wer du bist oder ob du verstehst, wie sie gemacht wurde. Sie ist einfach da. Warm, tröstend, zugänglich für jeden.
Das vermisse ich in der heutigen Kunstwelt. Ja, abstrakte Kunst ist wertvoll und bereichernd – ich besitze selbst Werke davon. Aber ich wünsche mir mehr Raum für gegenständliche Malerei: Gesichter, Hände, Augen, die Geschichten erzählen und wie eine Umarmung sind. Kunst, die sagt: „Komm herein, setz dich, iss ein Stück – hier bist du willkommen.“ Vielleicht bin ich damit ein bisschen ein „Misfit“ in der Kunstwelt, aber ich glaube fest daran, dass auch für diese Art von Kunst ein Platz sein muss.
Du sagst, Architektur bleibt draußen – was möchtest du stattdessen in deinen Bildern zeigen? Welche Gefühle, Träume oder Sehnsüchte sollen dort wohnen?
Architektur bleibt draußen – nicht aus Abneigung, sondern weil sie für mich oft eine Mauer ist, die die Seele aussperrt. Stattdessen möchte ich die flüchtigen, zarten Momente einfangen, die sonst zu schnell verschwinden: die Stille eines frühen Morgens, wenn die Welt noch schläft, das Lachen eines Kindes, das seine erste Schneeflocke fängt, die Träne einer Frau, die zum ersten Mal seit Jahren wieder Hoffnung spürt.
Ich male nicht Häuser oder Straßen – ich male das, was dazwischen liegt. Das Unsichtbare, das Flüchtige, das sich im Wind verliert. Meine Bilder sollen ein Zuhause sein für die Träume, die sonst nirgends Platz finden. Ein Ort, an dem die Seele atmen kann. Denn in einer Welt voller Beton brauchen wir Räume, die weich, warm und lebendig sind.
Admin - 10:00:17 @ Allgemein, ARTIST, EXHIBITION | Kommentar hinzufügen
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